Theresia Bauer: „Anregungen, die bei grün-rot auf fruchtbaren Boden fallen werden“

Theresia Bauer, Vizefraktionsvorsitzende  der Grünen im Landtag, hat die Empfehlungen des Expertenrats Herkunft und Bildungserfolg unter der Leitung des Bildungsexperten Jürgen Baumert als grundsätzlich positiv bewertet. Es sei große Übereinstimmung der Expertenvorschläge mit bildungspolitischen Zielen von Grünen und SPD festzustellen.

Dies erkläre auch die zunächst befremdende Tatsache, dass Kultusministerin Schick (CDU) das Votum des von ihr selbst eingesetzten Rates erst jetzt und nicht schon im Januar vorgestellt hat. Bauer: „Das Gutachten blieb bis nach der Wahl in der Schublade, weil es zum bildungspolitischen Credo der CDU passt wie die Faust aufs Auge. Der neuen Landesregierung wollte man die Verkündung der heiklen Botschaft aber auch nicht überlassen.“

Der Expertenrat komme zu Ergebnissen, die Ansätze von grün-rot für eine neue Bildungspolitik unterstützen, sagte Theresia Bauer. Der Ausbau frühkindlicher Förderung, der Ganztagesgrundschulen und das Gewicht, das die Experten auf die individuelle Förderung legen: Das Gutachten enthält zahlreiche beachtenswerte Anregungen, die bei einer grün-roten Koalition auf fruchtbaren Boden fallen werden. „Es wird deutlich, was das Ziel sein muss, und welche Instrumente dazu geschaffen werden oder ausgebaut werden müssen. Vorrangig muss die Entkoppelung von sozialer Herkunft und Bildungserfolg sein, und die individuelle Förderung eines jeden Kindes. Dem müssen die Maßnahmen gerecht werden, und es freut uns natürlich, dass dabei auch das längere gemeinsame Lernen als ein geeignetes Modell angesehen wird.“

Das Gutachten mache auch deutlich, dass es für die Hauptschule im gegliederten Schulsystem längerfristig keine Zukunft gebe. Es könne deshalb dazu beitragen, ideologisch begründete Verhärtungen der Diskussion um eine bessere Schule und des Schulsystems aufzulösen. Dass die frühe Trennung nach nur vier Jahren und die Verkürzung der Schulzeit für einen beträchtlichen Teil der Kinder der falsche Weg sind zeigten auch die Forderungen nach einer Fördergarantie und den Ausbau der beruflichen Gymnasien, die in neun statt acht Jahren zum Abitur führen.

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