Die Stadt Heidelberg belebt den Runden Tisch „Mountainbike“ wieder, an dem auch das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz teilnehmen wird.
Dies hatte Bürgermeister Erichson bei der Veranstaltung „Ein Wald für alle“ angekündigt. Circa 100 Mountainbiker, Jäger, Naturschützer und Wanderer waren Anfang März der Einladung der Landtagsabgeordneten Theresia Bauer zu einer Vor-Ort-Begehung im Heidelberger Stadtwald und einer anschließenden Podiumsdiskussion gefolgt, um über Nutzungskonflikte im Wald zu sprechen.
Besonders intensiv diskutierten die Teilnehmer dabei die Forderung einer Mountainbike-Initiative, die im Landeswaldgesetz verankerte 2-Meter-Regelung zu streichen. Dadurch werde das Radfahren auf schmalen Wegen im Wald verboten. Bei der Befahrung des Waldes unter Leitung des Deutschen Alpenvereins nahmen die Teilnehmer unterschiedliche Wege in Augenschein und ließen sich die Nutzungskonflikte der vielfältigen Waldnutzerinnen und Waldnutzer vor Ort erläutern.
Theresia Bauers Fazit nach der Vor-Ort-Befahrung und der Podiumsdiskussion gab den Anstoß für die Wiederbelebung des Runden Tisches: „Ich könnte mir vorstellen, in einem bestimmten Gebiet des Stadtwalds einen Versuch zu starten, der die bisherige Regel invertiert. Gemeinsam mit allen Waldnutzerinnen und –nutzern könnte ein Wegenetz herausgearbeitet werden, auf dem Radfahren prinzipiell erlaubt ist. Man müsste dann nur noch die Wege sperren, deren Befahrung die Natur, Kulturstätten oder Fußgänger gefährdet“, so Theresia Bauer.
Über solch eine lokale Regelung soll nun mit allen Beteiligten diskutiert werden. „Im Wald ist es wie überall: Bei Interessenkonflikten ist das Wichtigste der konstruktive Dialog und das Verständnis für die Position der anderen. Heidelberg könnte mit dem Versuch, eine lokale Lösung zu finden, die sich nicht an einer starren Regelung orientiert, sondern an den Bedingungen vor Ort, landesweit zu einem Modellprojekt werden“, ist sich die Stadträtin der GRÜNEN, Kathrin Rabus sicher.