Mobilität von morgen: Theresia Bauer diskutiert mit Experten über neue Ideen für die Lösung von Verkehrsproblemen

Mobilität von morgen: Grüne diskutieren über neue Ideen zu Verkehrsproblemen Diskussions-veranstaltung am 25. Juli mit Barbara Lenz, Willi Diez und Theresia Bauer „Mobilität von morgen: sauber, vernetzt und autonom“ lautete das Thema der Diskussion von Theresia Bauer mit Prof. Dr. Barbara Lenz und Prof. Dr. Willi Diez. Trotz Dauerregen war der große Saal im Deutsch-Amerikanischen Institut gut gefüllt, was zeigt, dass dieses Thema hochaktuell ist und auf reges Interesse bei den Heidelbergerinnen und Heidelbergern stößt. Theresia Bauer begrüßte zunächst alle Anwesenden und läutete das Thema ein, das in Zeiten von immer neuen Skandalen aus der Autoindustrie aktueller nicht sein könnte. Deshalb sei es umso wichtiger, sich nun mit neuen Konzepten zur Lösung alter Probleme zu beschäftigen. Auch besonders in Heidelberg würde seit Jahrzehnten immer wieder über Verkehr geredet und es sei an der Zeit, hier die eingefahrenen Muster aufzubrechen: „Es gibt so viele bahnbrechende neue Ideen, aber in der Stadt wird immer wieder über den Bau von Neckarbrücken und Autobahnzubringern geredet“, so Theresia Bauer.

 

Prof. Dr. Willi Diez, der als Leiter des von ihm gegründeten Instituts für Automobilwirtschaft als Experte im Bereich Autonomes Fahren gelten kann, erklärte daraufhin, dass das herkömmliche Auto in der Stadt sowieso ausgedient habe und die Grenze des Machbaren längst erreicht sei. Das autonome Fahren könne hier jedoch Abhilfe schaffen: Mit selbstfahrenden Autos sei eine Verschmelzung von individuellem und öffentlichem Verkehr möglich, die zu maximaler Flexibilität und Individualität führt. Prof. Dr. Barbara Lenz, Leitern des DLR-Instituts für Verkehrsforschung, sieht das ähnlich: „Schon immer gab es den großen Wunsch, dass der öffentliche Personennahverkehr so individuell und flexibel wie das Auto ist – jetzt ist mit dem autonomen Fahren das geeignete Instrument dafür vorhanden“. So wird im schwäbischen Schorndorf bereits seit letztem Jahr ein Buskonzept entwickelt, das auf Abruf überall einsatzbereit ist und die Fahrgäste an jeden gewünschten Zielort bringt. Kombiniere man dies mit selbstfahrenden Kleinbussen, könne man den Anteil des herkömmlichen Individualverkehrs deutlich verringern, so Lenz. Wichtig sei aber immer die Einbindung in den ÖPNV: „Ohne ÖPNV kommen wir im autonomen Fahren nicht weiter“, betonte Lenz, da man sonst die Autos nicht von der Straße bekomme. Auch für Heidelberg sei das Konzept geeignet: Willi Diez ist sich sicher, das gerade konkrete und abgeschlossene Quartiere wie z.B. Campus- und Klinikareale ein ideales Testfeld wären, um die Möglichkeiten des autonomen Fahrens perfekt zu nutzen. Lenz ergänzt: „Hier sind die Kommunen gefragt, mutigen Schrittes voran zu gehen“.

 

Das interessierte Publikum lieferte rege Wortbeiträge, stellte dringliche Fragen an die Experten, wodurch eine leidenschaftliche und breite Diskussion Fahrt aufnahm. Dabei wurde auch immer wieder die Sorge geäußert, ob die Debatte um das autonome Auto nicht den Fokus zu Ungunsten von Fuß- und Radverkehr verschieben könnte. Theresia Bauer erklärte daraufhin, dass nur ein Mix aus verschiedenen Instrumenten die heutigen Verkehrs-probleme beheben könne: „Nur mit einem Lösungsansatz allein kriegen wir die Herausforderung nicht gelöst“. Zum Abschluss lobte Theresia Bauer das breite und intensive Gespräch und bedankte sich beim Publikum und allen für die sehr aufschlussreiche Diskussion.

Menü