Heidelberg gibt Energie!
Theresia Bauer: „Für eine sichere und saubere Energieversorgung für Heidelberg werde ich den Ausbau erneuerbarer Energien radikal beschleunigen.“
Diesen Herbst wird deutlich sichtbar, was aufgrund des Klimawandels schon lange klar ist: Wir müssen unabhängig von teuren fossilen Rohstoffen werden – und zwar schnell! Ich werde daher ein Maßnahmenpaket auf den Weg bringen, mit dem wir die Eigenerzeugung erneuerbarer Energien in Heidelberg vorantreiben und uns beim Heizen von Gas und Öl verabschieden. Außerdem ist notwendig, schnell und unbürokratisch jenen zu helfen, denen die Energiekosten über den Kopf wachsen.
Entlastung und Sicherheit – Gemeinsam durch die Energiekrise
„Putin setzt Energie als Waffe in seinem Angriff auf die Demokratie ein. Damit wird er keinen Erfolg haben. Wir greifen denen unter die Arme, die besonders von den steigenden Energiepreisen betroffen sind und kommen gemeinsam durch den Winter“, erklärt Theresia Bauer.
Privathaushalte, Krankenhäuser, Vereine, Unternehmen: die Liste derer, die durch die hohen Gas- und Energiekosten unter Druck stehen, ist lang. Zur Unterstützung sind hohe Summen und gesetzliche Anpassungen erforderlich – an vorderster Stelle sind hier Bund und Land gefordert, aber auch die Stadt Heidelberg kann einen Beitrag leisten. „Die Stadt sollte dort unbürokratisch helfen, wo die Hilfen von Bund und Land nicht greifen. Ich möchte für Heidelberg einen städtischen Härtefallfonds für Energiekostenzuschüsse für Privatpersonen, kleine soziale und kulturelle Träger und Vereine einrichten. Auch im Winter müssen Beratungsstellen und Vereinsheime offen bleiben und ein Zusammenkommen möglich machen“, so Theresia Bauer.
Jeder Quadratmeter zählt – Solarenergie hat Vorrang
Private Haushalte, Unternehmen, öffentliche Einrichtungen, E-Mobilität – damit ganz Heidelberg klimaneutral versorgt werden kann, sind große Mengen Strom aus erneuerbaren Energien nötig. Dazu erklärt Theresia Bauer: „Wir müssen den Ausbau von Solaranlagen in Heidelberg radikal beschleunigen. Die bisherige Geschwindigkeit und die aktuelle Zielsetzung der Stadt reichen nicht aus. Andere Städte zeigen uns, welche Größenordnungen klimapolitisch erforderlich sind: bis 2030 will die Stadt Ulm rund siebenmal so viel Solarenergie erzeugen, wie aktuell in Heidelberg produziert wird.“
In Heidelberg ist der größte Teil der grundsätzlich verfügbaren Solarenergie-Flächen noch ungenutzt. Allein auf städtischen Dächern gibt es ein Potential von rund 15 MWp Photovoltaik-Leistung, auf Parkplätzen von Gewerbeflächen nochmal knapp 20 MWp und auf den Dächern in Heidelberg deutlich über 100 MWp – ausgebaut sind aber erst weniger als 30 MWp. „Das Potential für eine Vervielfachung der Heidelberger Solarenergie ist da. Ich möchte, dass Heidelberg endlich alle Zugriffsmöglichkeiten nutzt, um viel schneller voranzukommen“, so Theresia Bauer.
Bis 2030 sollen alle geeigneten Dächer auf Gebäuden von Stadt und städtischer Tochtergesellschaften, wie der GGH, vollständig mit Solaranlagen ausgerüstet werden – so wie es auch das Land für seine Liegenschaften vereinbart hat. Außerdem sind geeignete Parkplätze, große versiegelte Plätze und Schulhöfe mit schattenspendenden Photovoltaik-Dächern auszustatten. Dabei wird es auch um mehr Solaranlagen auf denkmalgeschützten Häusern gehen. Denkmäler von großer Bedeutung, wie das Heidelberger Schloss, ausgenommen. Spezielle farbangepasste Solaranlagen können sich gut zum Beispiel auf Altstadtdächern einfügen. Zusätzliche Potenziale können durch naturverträgliche Freiflächen-Solarparks gehoben werden – die Grünen im Gemeinderat haben einen Antrag eingebracht, geeignete Flächen hierfür auszuweisen.
Fernwärme komplett klimaneutral bis 2030
Heidelberg hat gute Voraussetzungen, um die Wärmeversorgung schnell erneuerbar zu gestalten. In vielen anderen Städten Deutschlands müssen Fernwärmenetze gerade erst mühsam neu aufgebaut werden. In Heidelberg und der Region sind sie seit Jahrzehnten vorhanden. Die Wärmeversorgung von rund 50% der Heidelberger Haushalte kann durch neue zentrale Wärmekraftwerke auf erneuerbare Energiequellen umgestellt werden. „Mein Ziel ist eine komplett klimaneutrale Heidelberger Fernwärme bis 2030. Außerdem sollen 30% mehr Haushalte bis 2030 an die Fernwärme angeschlossen werden, um unabhängig vom Gas- oder Ölheizkessel im eigenen Keller zu werden“, erklärt Theresia Bauer.
Dafür sind die in der Region verfügbaren erneuerbaren Wärmequellen konsequent zu erschließen – beginnend mit einem zügigen Bau mehrerer Flusswärmepumpen im Neckar, einer Abwärmenutzung am Klärwerk Nord und der Nutzung von Geothermie in der Region. Dazu erläutert Theresia Bauer: „Die Stadt treibt den Ausbau der erneuerbaren Wärme nicht mit ausreichendem Tempo voran. Vor einem Jahr wurde im Gemeinderat die Prüfung einer Flusswärmepumpe angestoßen – der vorgesehene öffentliche Dialogprozess zur Standortsuche ist noch nicht gestartet. Bereits vor drei Jahren hat der Gemeinderat im Klimaschutzaktionsplan eine Potentialerhebung für die klimaneutrale Wärmeversorgung Heidelbergs beschlossen – diese kommunale Wärmeplanung liegt immer noch nicht abschließend vor. Dieses Umsetzungstempo reicht nicht, um der Realität der Klimakrise Einhalt zu gebieten.“
Klimaschutz-Offensive gemeinsam mit dem Handwerk
Die neue Heizungsanlage im Keller, die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach, die energiesparende Dämmung der Wände – all das wird nur mit vielen gut ausgebildeten Fachkräften Wirklichkeit. “Deshalb möchte ich dem Handwerk jegliche denkbare Unterstützung geben, damit die Handwerksbetriebe ihre wichtige Rolle für ein schnelles Vorankommen im Klimaschutz uneingeschränkt spielen können. Dazu gehört, mehr Handwerksbetriebe in Heidelberg anzusiedeln und eine Klimapersonaloffensive gemeinsam mit dem Handwerk aufzulegen: die Berufsorientierung an Schulen ausbauen, ein Ausbildungshaus für klimaschützende Handwerksberufe schaffen und mehr Gewerbeflächen für das Handwerk in Heidelberg zur Verfügung stellen.” so Bauer.
Pressemitteilung vom 23. September 2022