"Als Hochschulpolitikerin halte ich die Bagatellisierung von akademischem Betrug für unerträglich", so schreibt die hochschulpolitische Sprecherin der Grünen im Landtag Theresia Bauer an Ministerpräsident Mappus, "sie ist ein Hohn für unsere Hochschulen, für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, für die Redlichkeit und Ehrlichkeit Voraussetzung ihres wissenschaftlichen Tuns sind."
Damit reagiert sie auf die Äußerungen von Mappus, dass es in diesem Land wahrlich andere Sorgen gebe als die Frage, ob die Fußnoten einer Doktorarbeit richtig gesetzt seien. In diesem Brief wirft Theresia Bauer die Frage auf: "Wie sollen unsere Studierenden Wahrhaftigkeit im wissenschaftlichen Arbeiten und den Respekt vor dem geistigen Eigentum anderer lernen, wenn politisch Verantwortliche gleichzeitig signalisieren, dass sie das für irrelevanten Kleinkram halten?" Mit diesen Äußerungen würde der Ministerpräsident den Hochschulen und der gesamten Wissenschaft schaden.
Bauer: "Es entsteht der Verdacht, dass man sich akademische Titel erschummeln oder erkaufen kann, ohne die wissenschaftliche Leistung zu erbringen." Auch der zuständige Wissenschaftsminister Frankenberg habe nichts zur Verteidigung des wissenschaftlichen Ehrenkodex unternommen. Theresia Bauer: "Auch für ihn scheint es sich bei zu Guttenbergs Plagiat nur um ein Kavaliersdelikt zu handeln." Von Ministerpräsident Mappus und Wissenschaftsminister Frankenberg erwartet Theresia Bauer "im Interesse unseres Wissenschaftsstandortes und zur uneingeschränkten Verteidigung des hohen Gutes wissenschaftlicher Redlichkeit nun klärende Worte."