Wohnraum-und Fachkräftemangel: Betriebswohnungen in Heidelberg neu denken
Theresia Bauer: „Eine gezielte Förderung von Betriebswohnungen schafft mehr bezahlbaren Wohnraum für Fachkräfte.“
Betriebswohnungen haben historisch einen wichtigen Beitrag zur Schaffung von Wohnraum geleistet. Auch heute sind Betriebswohnungen ein sinnvolles Instrument, um dem Wohnraum-und Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Die Grünen haben das Thema zeitgleich mit Judith Margraf von der GAL in Heidelberg auf die Agenda gesetzt. Das Ziel: Betriebswohnungen in der Stadt-und Standortentwicklung neu und zeitgemäß denken.
Die Grünen-Fraktion hat zusammen mit der Bunten Linken einen Antrag “Förderung von Betriebswohnungen in Heidelberg” gestellt. Darin wird die Verwaltung beauftragt, Möglichkeiten zur Förderung von Betriebswohnungen darzustellen. Besondere Mietwohnraumförderung zugunsten von Mitarbeiter*innen ermöglicht dort Wohnungen zu bauen, wo bezahlbare und bedarfsgerechte Wohnungen am dringendsten benötigt werden: in der Nähe der Arbeitsplätze.
„Bezahlbares und arbeitsplatznahes Wohnen für Fachkräfte hilft gegen den Wohnraum- und Fachkräftemangel. Wir müssen die Schaffung von Betriebswohnungen in Heidelberg gezielt fördern und voranbringen. Dafür brauchen wir neue Impulse und ein gutes Zusammenspiel zwischen der Stadt sowie den Unternehmen und Arbeitgebern vor Ort“, betont OB-Kandidatin Theresia Bauer.
Der grüne Fraktionsvorsitzende Derek Cofie-Nunoo erklärt: „Da viele Arbeitnehmer*innen, ganz besonders auch im Pflegesektor, Schwierigkeiten haben in Heidelberg eine Wohnung zu finden, haben Betriebswohnungen nicht nur eine soziale Komponente, sondern leisten auch einen Beitrag gegen den Fachkräftemangel auf lokaler Ebene. Die strategische Förderung von Betriebswohnungen ist zudem eine Möglichkeit, die Verkehrsströme durch Einpendler*innen zu reduzieren und somit einen Beitrag zu mehr Klimaschutz zu leisten.“
Die Grünen schlagen daher ein Konzept vor, das Betriebswohnungen in Heidelberg durch ein Netzwerk aus Stadt, Universität, Universitätsklinikum und den Unternehmen vor Ort schafft. Bestehende Netzwerke wie das „Bündnis für Arbeit“ und das „Bündnis für Wohnen“ sollten bei diesem Thema nicht isoliert voneinander agieren, sondern eng zusammenarbeiten. So könnten beispielsweise die seit Jahren leerstehenden Gebäude auf PHV auch kurzfristig als Betriebswohnungen saniert und modernisiert werden. Um Betriebswohnungen in Heidelberg voranzubringen, sollen u.a. Instrumente des Planungsrechts sowie der Liegenschafts-und Wirtschaftspolitik erörtert und Fördermöglichkeiten auf kommunaler-, Landes-und Bundesebene sowie Anreizsysteme für Unternehmen genutzt werden – beispielsweise mit der neuen Förderlinie „Wohnungsbau BW – Mitarbeiterwohnen“. In Anlehnung an die guten Erfahrungen mit dem Ausbildungshaus ist die Entwicklung von Kooperationsmodellen mit lokalen Arbeitgeber*innen und Unternehmen ebenfalls ein wichtiger Aspekt.
Das Thema wird am Mittwoch im Ausschuss für Wirtschaft und Wissenschaft behandelt. Den gemeinsamen Antrag der Grünen-Fraktion und Bunten Linken im Wortlaut finden Sie hier: https://www.gemeinderat.heidelberg.de/vo0050.asp?__kvonr=32822
Gemeinsame Pressemitteilung von OB-Kandidatin Theresia Bauer und der Gemeinderatsfraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 12.07.2022