Ministerin Theresia Bauer referiert beim Lionsclub über die aktuelle Asylpolitik – Lob für die „aktiven“ Heidelberger
Von Inge Höltzcke
Darin sind sich die Mitglieder des Lionsclubs Heidelberg einig: Sie wollen auch dazu beitragen, die Integration von Asylbewerbern in Heidelberg zu verbessern. Getreu ihrem Motto „We serve“ sehen sie sich in der gesellschaftspolitischen und humanitären Verantwortung, so Clubpräsident Dr. Manfred Stolzenburg und Zonen-Chairman Dr. Klaus Plate im Gespräch mit Theresia Bauer. Die Wissenschaftsministerin und Landtagsabgeordnete der Grünen war auf Einladung der Lions zum offiziellen Clubabend gekommen und referierte zum Thema Asylpolitik.
Und sie nahm es gleich vorweg: „Die wirklichen Probleme haben die, die auf der Flucht sind“. Wir jedenfalls sollten die Flüchtlinge nicht nur als Belastung sehen, sondern auch als Chance für unser Land. „Gerade aus dem bildungsaffinen Syrien kommen viele Zuwanderer mit guten Bildungsstandards“, erklärt sie. Hier lassen sich Nachwuchskräfte im Bereich Pflege oder Technik rekrutieren. Derzeit sei man außerdem dabei, Abiturienten auszuwählen und Hochschulstipendien zu vergeben.
Um aber möglichst zügig die anerkannten Asylbewerber in Jobs oder Bildungseinrichtungen zu vermitteln, sei es unerlässlich, die Anträge so schnell wie möglich zu bearbeiten.
In Heidelberg sind derzeit 650 Personen in dezentralen kommunalen Einrichtungen untergebracht. „Das ist keine Zahl, vor der man sich fürchten muss“, meint sie. Sie fügt hinzu, dass außerdem noch rund 1000 Flüchtlinge in der sogenannten Erstanlaufstelle, in der Sammelunterkunft im PHV, eine vorübergehende Bleibe gefunden haben.
Die Integrationshilfe über Sprachangebote seien in vollem Gange. Die Volkshochschulkurse seien ausgebucht, es gebe sogar Wartezeiten. Mit sogenannten Bildungsgutscheinen versuche der Asylarbeitskreis, Flüchtlinge außerdem bei privaten Anbietern von Deutschkursen anzumelden. Heidelberg sei sehr aktiv, lobt Bauer und verweist auf den Sportkreis, der Fußballturniere mit Flüchtlingen veranstaltet. Und sie berichtet von den Heidelberger Diensten und der Hotelfachschule, die Praktika für Asylbewerber anbieten.
Die Mitglieder des Lionsclubs hören aufmerksam den Ausführungen der Wissenschaftsministerin zu. Sie wollen ebenfalls Gutes tun. Bei der Eröffnung des „Welcome Centers“ in Heidelberg werden sie auf jeden Fall dabei sein und Angebote zur Integrationshilfe präsentieren. Bauer weiß dieses Engagement sehr zu würdigen. Sie gibt offen zu, dass es eine große Herausforderung ist, die Asylproblematik in den Griff zu bekommen. Denn die Zahl der Flüchtlinge mit Erstantrag wird in diesem Jahr gegenüber 2014 weiter massiv ansteigen. Dennoch zeigt sie sich zuversichtlich: „Ich glaube, wir können das schaffen.“